"Die Philosophie findet keine Lösungen, sie stellt Fragen.“
Slavoj Žižek (Philosoph)
Philosophieren am GHM
Was heißt es, zu philosophieren?
Wenn man den Worten des deutschen Philosophen Arthur Schopenhauer Glauben schenken darf, so braucht man zum Philosophieren zweierlei. Zum einen den Mut, keine Frage „auf dem Herzen zu behalten“ und andererseits, „dass man alles das, was sich von selbst versteht, sich zum deutlichen Bewusstsein bringt, um es als ein Problem aufzufassen“. Das bedeutet, dass die Philosophie – anders als andere Fächer- immer wieder neue Fragen aufwirft, anstatt bloß Antworten zu liefern. Im Philosophieunterricht unterziehen wir demnach allgemeine Überzeugungen und die Selbstverständlichkeiten unseres alltäglichen Lebens einer kritischen Prüfung.
Die Zielsetzung ist dabei einerseits eine Horizonterweiterung im Hinblick auf unser Wissen über unsere Welt, unser Leben und unser Handeln sowie mögliche Leitlinien darüber zu formulieren, wie wir uns mithilfe unseres eigenen Denkens darin orientieren können. Dies geschieht im Philosophieunterricht durch eigene Überlegungen und Diskussionen mit anderen sowie durch die Lektüre von Texten, in denen systematisch philosophiert wird. Ziel des Unterrichts (in allen Jahrgangsstufen) ist die Auseinandersetzung mit Sinn- und Wertfragen der menschlichen Existenz, um die Schülerinnen und Schüler zu selbstbestimmten, verantwortungsbewussten und toleranten Mitgliedern einer pluralen und demokratischen Gesellschaft werden zu lassen.
Ab der 5. Klasse ist es den Schülerinnen und Schülern am GHM möglich am Unterricht in Praktischer Philosophie teilzunehmen. Dieses Angebot richtet sich vor allem an diejenigen Schülerinnen und Schüler, die nicht am konfessionellen Religionsunterricht teilnehmen. Die Inhalte und Themen orientieren sich an der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler, da ausgehend von ihren Alltagserfahrungen Problemstellungen des menschlichen Lebens reflektiert werden, zum Beispiel die Frage nach Gerechtigkeit (Warum sollte ich überhaupt gerecht handeln? Bedeutet Gerechtigkeit, dass allen Menschen immer das Gleiche zusteht?). Durch diesen ausgeprägten Lebensweltbezug erhält das Fach seine Relevanz und Bedeutsamkeit für die Schülerinnen und Schüler.
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Ab der Einführungsphase ist das neu einsetzende Fach Philosophie wählbar. Auch hier werden ausgehend von den Erfahrungen und Interessen der Schülerinnen und Schüler Grundfragen der menschlichen Existenz behandelt, um die Besonderheiten von philosophischen Problemstellungen und des philosophischen Denkens zu verdeutlichen.
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Da das Fach interdisziplinär arbeitet, ergeben sich Anknüpfungspunkte zu anderen Fächern, wie Deutsch, Geschichte, Biologie und Sozial – und Erziehungswissenschaften.